Rubrik: Umwelt
Mittwoch, 23. Dezember 2015, 10:57
Australiens Umweltminister Greg Jagd erteilte am 22. Dezember 2015 die Genehmigung für Baggerarbeiten im Great Barrier Riff – mitten im Weltnaturerbe. Der Verladehafen Abbot Point soll erweitert werden, um die Kohle der indischen Firma Adani, die in Queensland eine der weltweit größten Kohleminen plant, zu verschiffen
Abbot Point: Hier soll der Kohlehafen entstehen – mitten im Weltnaturerbe „Great Barrier Riff", Foto: © Screenshot Greenpeace-YouTube-Video
„Diese Genehmigung zu baggern ist nicht nur unverantwortlich in Bezug auf das Riff, sie ist auch unlogisch und nicht gerechtfertigt. Es ist unlogisch, den Hafen, für die geplante Mine zu erweitern, denn es ist der Weg in eine Sackgasse. Adani hat nicht die benötigten 16 Milliarden Dollar zum Ausbau der Mine, niemand würde der Firma Kredit geben, und die Kohlepreise werden weiter sinken. Auch die Internationale Energieagentur stellt das Projekt in Frage. Außerdem wird die geplante Mine – wenn überhaupt – frühestens 2020 in Betrieb gehen", so die australische Greenpeace-Aktivistin Shani Tager.
Das Gebiet bei Abbot Point, das jetzt ausgebaggert werden soll, ist die Heimat von Delphinen und Dugongs, die auf das dortige Seegras als Nahrungsquelle angewiesen sind. Zudem ist die Region Lebensraum für bedrohte Meereslebewesen wie Schildkröten und Mantas. Auch Buckelwale ziehen auf ihren Wanderungen dort durch.
„Es ist unverantwortlich und sinnlos, einen unberührten Lebensraum zu zerstören und das Great Barrier Riff zu gefährden für ein Kohlebergwerk, dass niemand braucht und das zudem die Treibhausbelastung noch erhöht“, so Tager.
Das Great Barrier Riff hat in den vergangenen 30 Jahren bereits 50 Prozent seiner Korallen verloren und wird von den Auswirkungen des Klimawandels geschwächt. Infos: www.greenpeace.org/australia.
Schlagwörter: Australien, Great Barrier Riff, Greenpeace
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