Rubrik: Umwelt
Donnerstag, 1. August 2019, 10:01
Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) hat am 18. Juli 2019 ein Update der Roten Liste der bedrohten Arten veröffentlicht. Als bedroht eingestuft wurde die Schuppenfußschnecke (Chrysomallon squamiferum), eine einzigartige Art mit eisenhaltigen Schuppen, die nur an hydrothermalen Quellen des Indischen vorkommt
Die drei Populationen der Schuppenfußschnecke (Chrysomallon squamiferum), Foto: © Chong Chen [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Die Schuppenfußschnecke ist nur von drei hydrothermalen Quellen bekannt, die insgesamt etwa zwei Fußballfelder groß sind. Die einzigartige Tiefsee-Schnecke kommt in Tiefen von 2.400 bis 2.800 Metern vor. Hydrothermale Quellen der Tiefsee stehen unter Druck: Das wachsenden Interesse an der Gewinnung von Meeresbodensulfid hat dazu geführt, dass sich zwei dieser drei hydrothermalen Quellen (Kairei und Longqi) in Gebieten befinden, für die die Internationale Meeresbodenbehörde Bergbauerkundungslizenzen vergeben hat. Der beengte Lebensraum der Schuppenfußschnecke muss daher als bedroht gelten – ein Grund, die Art in die Rote Liste aufzunehmen. Der drohende Tiefseebergbau führt somit erstmals zur Unter-Schutz-Stellung einer Art.
Die Schuppenfußschnecke kommt nur an drei hydrothermalen Quellen im Indischen Ozean vor, Grafik: © User:Snek01 [Public domain], via Wikimedia Commons
Infos: http://www.jamstec.go.jp.
Schlagwörter: IUCN, Rote Liste, Schnecken, Tiefsee, Tiefseebergbau
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