Rubrik: Umwelt
Montag, 20. Mai 2013, 09:15
Bei dem kürzlich in der Ostsee vor dem Darß einem Fischer ins Netz gegangenen Stör handelt es sich um einen so genannten Bester, eine Kreuzung (Hybrid) aus Sterlet und Hausen
Dr. Timo Moritz vom Deutschen Meeresmuseum hält das Modell einer heimischen Störart; davor zum Vergleich der gefangene Stör, Foto: Deutsches Meeresmuseum
Bei der Untersuchung des Tieres im Merresmuseum Stralsund stellte der Kurator für Fische am Deutschen Meeresmuseum, Dr. Timo Moritz, außerdem fest, dass der Stör mit großer Wahrscheinlichkeit ein Weibchen ist, vermutlich älter als sieben Jahre und damit geschlechtsreif. Der 1,60 Meter lange Knochenfisch brachte 33 Kilogramm auf die Waage.
Woher der Stör stammt, ist unklar. Sicher scheint, dass er nicht zugewandert ist. Möglicherweise konnte der Fisch als Jungtier aus einer Anlage für Aquakultur entweichen und über Jahre seine beachtlichen Maße erreichen. Dies wiederum würde die Chancen für eine positive Entwicklung des aktuellen Stör-Wiederansiedlungsprojektes und der damit verbundenen Lebensbedingungen dieser Tiere in der Ostsee erhöhen. Dabei wies Wissenschaftler Moritz darauf hin, dass Störe – insbesondere die ehemals in der Ostsee heimische Art – in Deutschland nicht gefangen werden dürfen, sondern möglichst schonend zurückgesetzt werden müssen.
Nun wird der ungewöhnliche Fang in die Sammlung des Deutschen Meeresmuseums aufgenommen, um eventuell ein Abgusspräparat davon zu fertigen oder das Skelett zu präparieren. Zunächst wandert der Stör jedoch wieder in die Gefriertruhe.
Lebende Störe können übrigens im Ostsee-Aquarium des Ozeaneums bestaunt werden – täglich ab 9:30 Uhr. Die beeindruckenden Fische drehen im dortigen Flussmündungsbecken ihre Runden – darunter ein Waxdick, der zur Familie der Störe zählt. Er ist schon seit über 40 Jahren im Deutschen Meeresmuseum zu Hause ist und damit im Grunde der dienstälteste „Mitarbeiter" des Museums. Infos: www.ozeaneum.de.
Schlagwörter: Ostsee, Ozeaneum, Stör
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