Rubrik: Umwelt
Montag, 10. Juli 2017, 12:57
Als Folge der globalen Erwärmung prognostizieren Wissenschaftler erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen Temperaturen über dem Gefrierpunkt auf Spitzbergen
Ketil Isaksen vom norwegischen meteorologischen Institut erwartet für 2016 Longyearbyen, der Hauptsiedlung Spitzbergens eine Durchschnittstemperatur um null Grad Celsius. „Diese Temperatur ist ein wenig schockierend. Wenn Sie mich vor fünf oder zehn Jahren gefragt hätten, hätte ich mir diese Zahl im Jahr 2016 nicht vorstellen können", so der Wissenschaftler.
Temperaturen um den Gefrierpunkt sind weit entfernt vom normalen Jahresdurchschnitt von minus 6,7 Grad Celsius. Im bisher wärmsten Jahr 2006 lag die Durchschnittstemperatur bei minus 1,8 Grad Celsius. Laut Isaksen war jeder der letzten 73 Monate wärmer als der Durchschnitt.
Trotz des bevorstehenden Winters baut sich das Meereis viel langsamer auf als normal. „Es gibt immer noch riesige Gebiete in der Barentssee und Kara-See östlich von Spitzbergen, die frei von Eis sind. Sie sollten normalerweise eisbedeckt sein", so Isaksen.
Dieser Rückgang von Meereis verschlechtert wiederum die Situation, da es bedeutet, dass weniger Sonnenlicht in den Weltraum reflektiert wird und stattdessen von den dunkleren Gebieten des Ozeans absorbiert wird.
Infos: www.sei-international.org.
Schlagwörter: Arktis, Klimawandel, Meereis
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