Rubrik: Wissenschaft
Dienstag, 14. Juli 2015, 08:40
Haie sind bedroht. Jedes Jahr werden bis zu 100 Millionen Tiere gefangen und getötet. Jetzt wollen Meeresbiologen erstmals weltweit Haie und Rochen zählen. Das im Juni 2015 gestartete Global-FinPrint-Projekt soll bis 2018 Aufschluss darüber geben, wo die Haifischbestände noch gesund und wo sie gefährdet sind
Die Haie sollen vor mit Ködern bestückte UW-Kameras gelockt werden, die an 400 Riffen in drei Ozeanen verankert werden. Gezählt wird an Riffen im Indo-Pazifik, im tropischen Westatlantik, vor Süd- und Ostafrika sowie rings um Inseln im Indischen Ozean. An vielen dieser Standorte ist wenig über die dort ansässigen Haipopulationen bekannt.
An den ausgewählten Riffen werden die UW-Kameras mitsamt Köderbox versenkt. Alle Rochen und Haie die innerhalb von 80 Minuten vom Köder angelockt werden, werden von der Kamera erfasst. Anschließend werten Biologen die Aufnahmen aus und bestimmen Arten und Anzahl der Individuen.
Ziel der Bestandsaufnahme ist nicht die reine Zählung allein. Die Forscher erhoffen sich auch neue Erkenntnisse darüber, wie sich das Ökosystem Riff entwickelt, wenn die Haie fehlen, die eine Schlüsselrolle in der maritimen Nahrungskette einnehmen. Infos: globalfinprint.org.
Schlagwörter: Haie
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