Rubrik: Biologie
Mittwoch, 28. Dezember 2016, 10:47
Professor Mike Kingsford vom ARC Center of Excellence for Coral Reef Studies an der James Cook University hat zusammen mit Kollegen in Deutschland untersucht, wie winzige Kardinalfische von der Größe eines Fingernagels in völliger Dunkelheit nach Hause schwimmen können. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden kürzlich in der Zeitschrift Current Biology veröffentlicht
„Diese Studie ist die erste Beweis, dass Rifffischlarven magnetische Sinne besitzen, um sich nachts zu orientieren. Bisher kannten wir diesen eingebauten Richtungssinn nur von erwachsenen Vögeln, Meeressäugetieren, Haien und Knochenfischen“, so Professor Kingsford.
Die Forscher sammelten Kardinalfische von weniger als 1 cm Länge vor One Tree Island am Great Barrier Riff und testeten ihre Orientierung in totaler Dunkelheit und dem gleichen Magnetfeld wie am Riff.
Normalerweise haben sich die Fische nach Südosten orientiert, aber als die Forscher das Magnetfeld um 120 Grad im Uhrzeigersinn verändert haben, änderten auch die Fische ihre Richtung: Sie wandten sich weiter nach Westen und dachten, sie seien noch am richtigen Platz.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Baby-Fische bei Dunkelheit ihre magnetischen Sinne zur Navigation nutzen können“, so Professor Kingsford.
Rifffische treiben als Larven für Tage oder Monate im Ozean bevor sie nach Hause zurückkehren oder ein anderes Riff finden. Sobald sie ein Riff erreicht haben bleiben sie dort in der Regel für ein ganzes Leben.
„Die Studie zeigt, dass diese Babyfische tatsächlich Gehirne haben. Sie wissen, wohin sie gehen und sind gute Schwimmer. So haben sie eine gewisse Kontrolle darüber, an welchem Riff ihre Reise endet und sind nicht allein den Zufällen der Strömungen ausgeliefert", so Professor Kingsford.
Infos: www.coralcoe.org.au.
Link zur Studie: www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(16)31279-9.
Schlagwörter: Rifffische
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