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Rubrik: Tauchreisen

Schwarzwassertauchen in Palau

Dienstag, 18. August 2015, 11:43

Wer das Unerwartete mag, wen Wiederholungen langweilen – vor allem beim Tauchen – ist möglicherweise in Palau gut aufgehoben. Mit ein wenig Glück kann man höchst unterschiedliche Tauchgänge erleben; Platz und Gelegenheit gibt es z.B. in den Rock Islands, dem eigentlichen Tauchrevier der Pazifikinsel, genug …

Igelfisch

Igelfisch, Foto: © Richard Barnden, Unique Dive Expeditions

Das ovale Saumriff der Rock Islands erstreckt sich über eine Fläche von 100.200 ha. Darin befinden sich 445 kleinere und größere pilzförmige Inseln, 52 von ihnen beheimaten sogenannte „Marine Seen", in denen Kreaturen existieren, die es auf der ganzen Welt nur hier gibt, unter anderem der hinlänglich bekannte Jellyfish Lake auf der Insel Eil Malk: Schnorcheln, nicht Tauchen, mit hunderttausenden von Quallen der Gattung Mastigias Medusae.

Blue Corner liegt mit dem Boot nur 20 Minuten entfernt vom Quallensee. Der vielleicht bekannteste Tauchspot der Welt hat an manchen Tagen seine Tücken, schafft dennoch Entzücken – alles wunderbar, schön zu betauchen – und längst bekannt.

Schwarzwassertauchen
Mitten in der Nacht legt das Boot ab und bringt eine kleine Gruppe von höchstens sechs Tauchern in Richtung Osten an den Rand der Rock Islands. Das Ziel ist schnell erreicht, die Fahrt dauert gerade lange genug, um weit ab von jedem Umgebungslicht zu sein: Kein Haus, kein Scheinwerfer ist mehr zu sehen. Diese in tropischen Regionen vorherrschende, bleierne Schwärze legt sich über Mensch und Vehikel …

Rippenqualle

Rippenqualle, Foto: © Richard Barnden, Unique Dive Expeditions

Und sie setzt sich in die Tiefe fort, denn an der Stelle, an der das Boot zum Stillstand kommt, ist das Meer über 1.000 Meter tief – Schwarzwasser eben. Hier nun geht es ins Wasser. Auf einer Tiefe von etwa zwölf Metern wird unter dem Boot eine Querstange befestigt, an der starke Lampen montiert sind, die mit ihren Lichtkegeln einen nur sehr begrenzten Bereich des Meeres erhellen. Der Rest, inklusive der Taucher, liegt im Dunkeln.

Die ganze Situation erscheint unheimlich. Was dann allerdings vom Schein der Lampen angezogen wird, ist nicht weniger gespenstig, denn nach einer Weile traut man den eigenen Augen nicht mehr. Kleine, seltsam geformte Lebewesen, die eher an Raumschiffe erinnern als an Meeresbewohner, inspizieren neugierig das erhellte Feld; Jugendliche allerlei Rifffische, die so ganz anders aussehen als ihre Eltern, schauen vorbei.

Krebstier

Krebstier, Foto: © Richard Barnden, Unique Dive Expeditions

Fluoreszierende Wirbellose treiben zwischen den Tauchern durchs Licht, wobei regelmäßig Gattungen dabei sind, von deren Existenz man bis heute gar nichts wusste. War man bis zum Ende des Tauchgangs in den Bann der Makrowelt geschlagen, macht sich nun unter den Tauchern wieder Unruhe breit. Denn im Randbereich des Lichtscheins huscht dann und wann ein Schatten vorbei: groß, sehr groß …

Paul Collins, der Initiator des Blackwater Divings (Unique Dive Expeditions) vermutet, es könnte sich um große Tigerhaie handeln, die aus der Tiefe kommend, quasi vom „Spielfeldrand“ das Geschehen verfolgen. Auch er hat die Schatten schon vor einiger Zeit bemerkt und deswegen, quasi zu Testzwecken, mehrere „Blackwater"- Tauchgänge nur mit Freunden unternommen. Nie ist etwas passiert, darum dürfen nun auch zahlende Kunden an diesem Spektakel teilnehmen, das es zwar nicht nur auf Palau, aber hier eben auch gibt. Infos: www.samstours.com.

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