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Inselhüpfen
Von Hausriff zu Hausriff
Wer unter Wasser den Adrenalinkick in Form von Großfischbegegnungen, Starkströmungstauchgängen oder dem Erkunden mysteriöser Wracks sucht, wird auf den Philippinen eher selten Erfolgserlebnisse haben. Hier werden unter Wasser eher die kleinen, leisen Töne angeschlagen. Diese sind dafür umso farbenprächtiger

Typische Tauchschiffe: Die Auslegerboote, Foto: © J. Hoppe
Bei mehr als 7.000 Inseln steht jeder Taucher bei der Urlaubsplanung auf die Philippinen vor der Qual der Wahl. Kein Wunder, dass Inselhüpfen hier zur beliebtesten Urlaubsform zählt. Die Tauchreiseveranstalter haben sich darauf eingestellt und beliebte Kombinationen als Paket zusammengestellt. Wer jedoch ganz bestimmte Wünsche hat, kann sich die eigene Traumreise auch selber zusammenstellen.
Wenn man mehrere Inseln und damit auch Tauchbasen besucht, landet man früher oder später unweigerlich an einer mit einem schönen Hausriff. Hier kann man mit dem Buddy im eigenen Rhythmus die farbenfrohe Artenvielfalt der Philippinen entdecken. An der Südküste von Siquijor sind das zum Beispiel Weichkorallen in Massen. Kaum ein Quadratzentimeter unbewachsenes Riff ist zwischen den vielen Blumentieren zu entdecken. Ein Paradies für Kleinstlebewesen, ein Eldorado für Unterwasserfotografen, die am liebsten mit der Makrolinse unterwegs sind.

Die Philippinen sind ein Nacktschneckenparadies, Foto: © J. Hoppe
Südlich von Bohol liegt hingegen das Eldorado der Nacktschnecken, das bei den Nachttauchgängen noch um wandernde Kolonien von Seeigeln ergänzt wird. So manch tauchenden Gast soll es angeblich nur wegen der schönen Nachttauchgänge immer wieder in diese Gegend ziehen.
Auf der Westseite von Cebu, bei Moalboal, wird das Makroparadies um zahlreiche Schildkröten, Krabben und Rotfeuerfische ergänzt. Mit etwas Glück findet man hier auch den Blauring-Oktopus. Diesen hochgradig giftigen Gesellen sollte man aber lieber unbehelligt seiner Wege ziehen lassen …
Egal, wo man auf den Philippinen unterwegs ist: Die philippinischen Guides finden jedes noch so kleine Tier im Riff, manchmal erwecken sie den Eindruck, statt Tauchermasken Lupen vor den Augen zu haben. Wem zwei Wochen Makrotauchen auf Dauer zu eintönig sind, sollte Stops auf beispielsweise Malapascua (Fuchshaie), Dimakaya (Dugongs) oder Busuanga (Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg) einplanen.

Auch als Tarsier bekannt: Ein Koboldmaki, Foto: © J. Hoppe
Doch irgendwann ist der Luftvorrat unweigerlich erschöpft oder ein Pausentag ist überfällig. Auch dann kommt auf den Philippinen keine Langeweile auf. Bei Landausflügen kommt man schnell in Kontakt mit der immer freundlichen und fröhlichen Bevölkerung. Die Filipinos gelten als feierfreudig und muskikalisch. Also: Ohren auf! Und wo Gitarrenklänge und Gesang zu hören sind: Einfach anhalten und schauen, was los ist.
Auch landschaftlich und kulturell gibt es spekatuläres zu entdecken. Auf Bohol zum Beispiel die wie Heuhaufen aussehenden, einzigartigen „Chocolate Hills“ oder die putzigen Kleinstprimaten „Tarsiere“ mit ihren überdimensional großen Glubschaugen, auf Siquijor die Geistheiler und Magier oder auf fast jeder Insel spektakuläre Wasserfälle und Buchten mit langen Sandstränden.

Anemonenfischen begegnet man häufig, Foto: © J. Hoppe
Ein Tauchurlaub auf den Philippinen ist äußerst entspannend und insbesondere für Tauchanfänger und Familien mit Kindern gut geeignet. Erfahrene Taucher, die eine Vorliebe für Details haben, werden bei fast jedem Tauchgang Neues entdecken und auf jeden Fall sollte man hier die Chance nutzen, einmal einen der unkomplizierten Nachttauchgänge mitzumachen und darüber zu staunen, wie sich das Verhalten und die Aktivitäten der Riffbevölkerung zwischen Tag und Nacht dramatisch verändert.
Text & Fotos: Judtih Hoppe
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