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Rubrik: Umwelt

Update zur Roten Liste: Geigenrochen sehen Rot

Freitag, 26. Juli 2019, 14:38

Das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier geht weiter. Schuld daran trägt der Mensch. Diese beiden Befunde zieht die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland aus dem Update zur Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten, das die Weltnaturschutzunion IUCN am Donnerstag in Gland (Schweiz) jetzt veröffentlicht hat

Großer Geigenrochen

Großer Geigenrochen, Foto: © Brian Gratwicke [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

105.732 Arten werden nun auf der Internationalen Roten Liste geführt, 27 Prozent davon gelten als bedroht (28.338 Arten). „Was der Asteroideneinschlag für die Dinosaurier war, ist die Menschheit für die heute vorkommende Tier- und Pflanzenwelt. Lebensraumzerstörung, Wilderei und Übernutzung von Ressourcen sowie die Klimakrise dezimieren die biologische Vielfalt in schwindelerregendem Tempo“, erklärt Jörg-Andreas Krüger, Geschäftsleiter Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland.

Die Bedrohung für Meeresbewohner nimmt zu: 15 Arten von Geigenrochen wurden in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ hochgestuft. Eine davon gilt bereits als möglicherweise ausgestorben. In den vergangenen 30 bis 45 Jahren sind die Bestände um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Einige Geigenrochenarten werden laut WWF trotz ihres Bedrohungsstatus gezielt befischt, doch auch Beifänge sind zu lukrativ, um sie freizulassen. Solange die wertvollen Flossen für den internationalen Markt exportiert werden, wird der Druck auf die Bestände nicht abnehmen.

„Der globale Notstand bei Tieren und Pflanzen wird zur Gefahr für den Menschen. Wir brauchen ein ambitionierteres UN-Abkommen für Mensch und Natur – getrieben von den Staats- und Regierungschefs persönlich und unterfüttert mit ambitionierten Zielen, funktionierenden Prüfmechanismen und konsequenter nationaler Umsetzung“, so Krüger.

Rundkopf-Geigenrochen

Rundkopf-Geigenrochen, Foto: © Bobo Boom [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Hintergrund Geigenrochen
Geigenrochen können je nach Art zwei bis drei Meter groß werden. Ihre Form – ein eher platter Vorderkörper mit breiten Brustflossen und ein schlanker, haiähnlicher Rumpf mit Schwanzflosse – erinnert an das namensgebende Musikinstrument. Sie leben hauptsächlich in flachen küstennahen Gewässern, einige Arten auch in Flussmündungen und schlammigen Buchten von Pazifik, Atlantik und Indischem Ozean. Auch im Mittelmeer sind sie zu finden. Hauptbedrohung für Geigenrochen sind unregulierte und nicht-gemanagte Fischereien sowie die zunehmende Bebauung von Küsten, die ihre Lebensräume zerstört. Im August entscheidet sich, ob 16 Geigenrochenarten künftig über das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) besser geschützt werden. Die vorgeschlagene Listung in Anhang II des Abkommens würde eine Kontrolle des internationalen Handels mit diesen Arten ermöglichen. Nur wenn sie aus einer nachhaltigen Fischerei stammen und Ausfuhr- und Einfuhrzertifikate vorliegen, dürften sie dann international gehandelt werden.

Infos: www.wwf.de.

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