Rubrik: Umwelt
Dienstag, 10. Mai 2016, 09:52
Eine Totfundmeldung erreichte die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) am Samstag, den 7. Mai, um 19:55 Uhr. Kurz nachdem Frau N. Schmidt mit großer Freude die Sichtung eines lebenden Schweinswals bei der Elbkate erlebt hatte, wurde nur eine Viertelstunde später dort ein toter Wal angespült. Er konnte geborgen werden und wird untersucht
Ebenfalls am 7. Mai wurde von Herrn Delz bereits um 16:00 Uhr ein toter Wal nahe dem Anleger bei Waltershof an der Spundwand gesichtet, der aber vom auflaufenden Wasser weggespült wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei den Totfunden um den gleichen Wal handelte, doch die Strömung war eigentlich gegenläufig. Eine Untersuchung der Wale und Klärung der Todesursache ist in jedem Falle wichtig.
Wahrscheinlich fielen die kleinen Wale dem Trubel und hohen Schiffsverkehr während des Hamburger Hafengeburtstags zum Opfer.
Auf der Jagd nach Stint und Finte
Dieses Jahr wurden besonders viele der kleinen Meeressäuger im Hafengebiet gesichtet. Das ist nicht nur auf die großartige Unterstützung des Schweinswalmeldeprogramms durch die Bürgerinnen und Bürger zurückzuführen, sondern tatsächlich auch auf die zunehmende Anzahl der Wale, die den Stinten zu ihren Laichgebieten folgend in die Elbe bis zum Hamburger Hafen und in der Süderelbe bis Harburg schwimmen. Darunter waren dieses Jahr mehrfach auch große Gruppen von bis zu 17 Tieren. „Die kleinen Tümmler folgen im Frühling den wandernden Fischarten Stint und Finte, die zu ihren Laichgebieten die Elbe hinaufschwimmen. Meistens gehen die kleinen Wale dort im Flachwasser auf die Jagd, 5 bis 30 Meter vom Ufer entfernt – denn dort schwimmen auch die Stinte", erklärt Schweinswal-Expertin Denise Wenger.
Jeder kann als Bürgerforscher helfen, Schutzmaßnahmen durchzusetzen
Denise Wenger erforscht seit 2007 die Rückkehr der Schweinswale in die norddeutschen Flüsse. Aufgefallen waren die Wale zuerst in der Weser. 2012 kamen sie das erste Mal zahlreich in die Elbe. Um sich für den Schutz der kleinen Wale einsetzen zu können, sammelt sie genaue Daten über deren Verbreitung und Verhalten. Jeder kann dieses Citizen Science-Projekt als Bürgerforscher unterstützen. Denn bei den Erhebungen zur Verbreitung des Schweinswals bittet sie die Öffentlichkeit um Mithilfe. Wer einen Schweinswal sichtet, kann dies auf der Webseite der GRD per Formular melden: www.schweinswale.de.
Schlagwörter: Denise Wenger, Deutschland, GRD, Hamburg, Schweinswale
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